Das Grosse an der Kleinen
Die Stadt Wien hat soeben vor meiner Haustür ein Feuerwerk im geschätzten Umfang eines 5-Familien-Durchschnittjahresgehaltes abgefackelt. Den Aufwand hätte ich mir eigentlich erst nach einer Abwesenheit meinerseits von mindestens zwei Wochen erwartet, und nicht schon nach ein paar Tagen. Aber warum nicht, ich bin es wert und habe sicher gefehlt. Bin ja wieder da, alles wird gut.
Es war spektakulär, mit verzerrten Soundknallos. Am Ende wurd' es still, und der Nachthimmel war wieder seines dunklen und trüben Antiaugustlauerabend - Daseins überlassen, worüber innerlich herumkoffernd ich noch ein wenig am Balkon verweilte.
Doch was war das? Ein zartes Geräusch: "Pasch-Pasch!" - "Pasch-Pasch!" und ein dünnes Stimmchen: "Danke, danke! Das war schön!" Eine kleine Omi stand an der Strassenecke, kaum grösser als der Hydrant neben ihr, und ein Taschentüchlein am gerührten Auge. Dann wurde noch einmal geklatscht. Und noch einmal gedankt. Ich lief hinunter, trug sie in meine Wohnung, steckte sie in meine Handtasche, woraus ich sie ab und zu hervorholen werde, um sie zu küssen.
heidilist - 21. Aug, 22:37