dod en wossa
waun s me aussezan
waun s me aussezan
aus da donau
untan wintahofm
bei oewan . . .
HC Artmann
Traumtag. Einem sehr wienerischen Ritual durfte ich heute beiwohnen. Am
Friedhof der Namenlosen wurde mit Blasmusik, Pomp und hinwegtriftendem Sarg-in-Boot der Unglücklichen gedacht, die in der Donau umkamen oder umkommen wollten.
Grappa, Tee und Flosse bauen.
Kerzen und Räucherstäbchen drauf (mit McGyverkaugummi Orbit Grapefruit geht alles).
Weg- oder Herwünschen.
Auslassen.
Sehr kitschig. Doch hilfreich.
J. erzählte bei dieser Gelegenheit von dem Portrait, das er vor Jahren über den legendären Gründer und langjährigen Betreuer des Friedhofs, Joseph Fuchs (1906 - 1996), machte. Dieser kramte gar Grausiges aus der Erinnerungskiste hervor, wie z.B. "die Leich', der's dann die Schädldecke abgnomman hom. Do hot's so noch Rum aussegstunk'n."
Nehme meinen Tee heute ohne.