Nicht, dass es sonst nichts zu lesen gegeben hätte, aber mein Auge verfing sich kürzlich in den Erotikanzeigen der Kronenzeitung. Hie und da interessiert mich schon, was in der ungeschlagenen österreichischen Familienbibel am Erotiksektor so im Angebot ist. Bzw. wofür es Interesse und daher einen Markt gibt. Und siehe da, ich wurde überrascht - das war mir neu: mehrere Male und in vielen Varienten boten dort "Omas, vollbehaart" ihre Dienste an.

Ich bin verunsichert.

Heisst das also, dass man der Kosmetikindustrie empfehlen sollte, runzelfördernde Cremes zu entwickeln?

Sind Epilationen und Beckenbodentrainings hinfällig - bzw. echt retro?

Oder sind die Anzeigen einfach nur zynisch, weil frühpensionierte oder langzeitarbeitslose Frauen sich in Erotikmarktlücken verbiegen?

Ist die totale Emanzipation eingetreten? Ja zu Krinkel, Fett und Wucherfrisur?

Man kennt das ja. Je nach Kulturkreis sind dicke Bäuche, nackte Fesseln oder sonst etwas en vogue, man versucht sich zu messen - halte ich stand? Zeitlebens war ich damit beschäftigt, meine Angst vor dem vermeindlich attraktivitätsmindernden Alter zu überwinden und gleichzeitig eine Strategie zu entwickeln, die Trimmflächen an meinem Körper adrett zu halten. Aber how to become schnell a haarige Greisin? So flexibel bin ich nicht.

Knoblauch-Muntermacher

ZUTATEN:
für 4-6 Personen: 150 ml Wodka, 150 ml Kraftbrühe oder Rinderbrühe (gekühlt), 250 ml Tomatensaft (gekühlt), 3 TL Knoblauchsaft, 1 TL Zucker, Saft von ½ Zitrone, 1 TL Worcestersoße, Salz und Cayennepfeffer

ZUBEREITUNG:
Eine Cocktail-Variante von Bloody Mary; sehr zu empfehlen zur Katerbekämpfung. Zutaten in einem Glaskrug verrühren, mit Salz und Cayennepfeffer abschmecken und auf Eis servieren.

Sollte der Katerzustand im Büro zu verzeichnen sein, empfehle ich:

a) die Menge einen Hauch zu drosseln, oder sich eines Kebabs als Saufunterlage zu vergewissern
b) das Zeug mit einer Kaffeekanne zu tarnen
c) den Ehrgeiz ein wenig zurückzuschrauben und sich aufgrund der Fahnenbildung durch Alk und Knoblauch sich für diesen Tag ausnahmsweise nicht vorzunehmen, sich firmenintern hochzuschlafen.