Ich bin ein Wintergeburtstagskind und unterliege folgendem Phänomen:

bis zum 26. November bin ich beflügelt, Dinge umzusetzen oder zu verändern und unumstössliche Meinungen über Situationen zu haben. Alles mit einer ordentlichen Portion Getriebenheit und Druck.

Am 27. November 00.00 Uhr macht es BLÖFRÖTRÖÖÖPFFÖÖRÖÖÖÖPFFFFFFF (Vomluftballoonluftrauslassegeräusch) – und ein befreiender Wurschtigkeitszustand setzt ein: in diesem Jahr ist nichts mehr zu holen. Der Dezember ist daher ein wattiger, ehrgeizloser und neurosenbefreiter Monat. Wahrscheinlich ist das ein natürliches Regulativ, um mir eine Auszeit von meinem inneren Bedürfnisschaffungsapparat zu verschaffen.

Kurz vor Silvester springen die Maschinen meistens vorsichtig wieder an – und ab 1.1. sind sie wieder da, die Eifrigen. Der „I Muass“ hackt sich beim „Deshoitinedaus“ unter, sie besuchen den „Iwü-iwü-iwü“ auf einen Kaffee. Dort wird beschlossen den „Schaumamal“ zu verprügeln, den schüchternen „Ichbehaltedenüberblick“ auszulachen, und den „Wirdschowerdn“ mit irgendeiner falschen Botschaft durch die Gassln zu schicken, sodass sich der verirrt und irgendwo an einem Eck warten muss bis man ihn findet (der war sowieso immer ein würmchen, der hätte als Kind in eine Fördergruppe gehört).

Was ich sagen wollte: Ich freu’ mich auf den Dezember, weil der gehört irgendwie mir.