Währing Superstar
Ich wohne ja jetzt in Währing. Ich möchte die Gelegenheit ergreifen, um mit dem alten Vorurteil aufzuräumen, dass es sich hier um einen vermoderten, pelzkragenversauten Bezirk handelt. Hier werden Trends gesetzt!
Ich dachte ja, dass in Wien als die hippsten Rassismen im Moment die dauerdealenden NEGA und die rumänischen Mädchenbanden gelten. Türken, Ex-Jugos und Leut' die so ausschauen als kämen sie von dort wo sind schon out, die werden weniger kommentiert und nur mehr emotionsgedämpft für entbehrlich empfunden.
Gestern aber durfte ich eine Dame älteren Kalibers an einem Geschäft in der Währinger Strasse vorbeischlendern sehen, welches gerade umgebaut wird. Sie blieb stehen und brüllte in den Eingang: "Blödes, blödes Geschäft!" Wirklich, das brüllte sie. Mitteleloquent, ich weiss. Aber: dann ging sie langsam weiter und sagt laut: "Die bringen uns die Russen daher. Weit hammas bracht."
Also DAS fand ich echt RETRO! Das ist wie ein 70er Revival, oder 50er sogar, möcht' sagen 30er! Das setzt völlig neue Impulse - so als Horizonterweiterung in Sachen Paniksubjektesuche. Das ist wie in der Kunst - Trends wiederholen sich oder können auch gleichzeitig bestehen, ohne dass sie an Aktualität verlieren. Oder ist es gar nicht ein Ausgraben einer alten Ära und gibt es eine konservative Rassismusschiene, die sich über Jahrzehnte ausschliesslich auf Russen spezialisiert hat? So ähnlich wie die Berufsvorstellung meiner Mutter für uns Kinder, die uns doch noch ab und an fragt, ob wir uns nicht einen B-Posten suchen könnten in einem Amt, weil es was sicheres sei. Was sie uns auch fragen würde, wenn wir uns eines Tages die Erde, den Mond und 40 Sterne kaufen könnten.
Der neue, geschäftsumbauende Besitzer des Ladens entliess die Dame übrigens mit folgendem Kommentar in den Tag: "Wann'S an Russn wollen, gehen'S zum Billa, do gibts as in Glas'ln." Er klang ein wenig nach Weinviertel. Dort gibt es anscheinend nicht nur Blonde.
Ich dachte ja, dass in Wien als die hippsten Rassismen im Moment die dauerdealenden NEGA und die rumänischen Mädchenbanden gelten. Türken, Ex-Jugos und Leut' die so ausschauen als kämen sie von dort wo sind schon out, die werden weniger kommentiert und nur mehr emotionsgedämpft für entbehrlich empfunden.
Gestern aber durfte ich eine Dame älteren Kalibers an einem Geschäft in der Währinger Strasse vorbeischlendern sehen, welches gerade umgebaut wird. Sie blieb stehen und brüllte in den Eingang: "Blödes, blödes Geschäft!" Wirklich, das brüllte sie. Mitteleloquent, ich weiss. Aber: dann ging sie langsam weiter und sagt laut: "Die bringen uns die Russen daher. Weit hammas bracht."
Also DAS fand ich echt RETRO! Das ist wie ein 70er Revival, oder 50er sogar, möcht' sagen 30er! Das setzt völlig neue Impulse - so als Horizonterweiterung in Sachen Paniksubjektesuche. Das ist wie in der Kunst - Trends wiederholen sich oder können auch gleichzeitig bestehen, ohne dass sie an Aktualität verlieren. Oder ist es gar nicht ein Ausgraben einer alten Ära und gibt es eine konservative Rassismusschiene, die sich über Jahrzehnte ausschliesslich auf Russen spezialisiert hat? So ähnlich wie die Berufsvorstellung meiner Mutter für uns Kinder, die uns doch noch ab und an fragt, ob wir uns nicht einen B-Posten suchen könnten in einem Amt, weil es was sicheres sei. Was sie uns auch fragen würde, wenn wir uns eines Tages die Erde, den Mond und 40 Sterne kaufen könnten.
Der neue, geschäftsumbauende Besitzer des Ladens entliess die Dame übrigens mit folgendem Kommentar in den Tag: "Wann'S an Russn wollen, gehen'S zum Billa, do gibts as in Glas'ln." Er klang ein wenig nach Weinviertel. Dort gibt es anscheinend nicht nur Blonde.
heidilist - 31. Mär, 13:05