Sextexte
Ich habe mir gestern den neuen Glavinic reingezogen und heute den neuen Menasse. Das wird jetzt keine Literaturkritik, nur soviel: gute Bücher! Beide beschreiben u.a. was Sexuelles oder über Körperlichkeiten. Jetzt kenne ich den einen persönlich und den anderen nicht. Folgendes Phänomen konnte ich beobachten: beim Text von dem, den ich persönlich kenne, hatte ich Impulse wie: „Das schreibt man nicht, das tut man nicht, das sagt man nicht, Schweindl." Bei der Lektüre von expliziten Stellen des Buches von dem, den ich nicht kenne, konnte ich lesen, wie man halt was liest. Bewegt oder auch nicht, abstrakt berührt – Anteilnahme nur im Kopf. Der eine ist ein Saubattl und schreibt gut. Der andere ist ein Name auf einem Buch mit Schweinkram. Geschriebenes ist für mich immer was Empirisches. Dass das wer vorher erdacht hat, das will ich gar nicht bemerken. Gut, dass der Bukowski oder der Miller nicht in den gleichen Spelunken gesoffen haben, wie ich.
Kolumne im Falter vom 29. August 2007
Kolumne im Falter vom 29. August 2007
heidilist - 29. Aug, 21:31