Mutterglück
Frau P. kettete sich in lasziver Unterwäsche mit Handschellen an ihr Bett, um ihren Geliebten zu überraschen. Ihr unterlief der Slapstickkapitalfehler und sie bemerkte erst beim „Klack“, dass der Schlüssel ausser Reichweite war. Sie harrte der Dinge. Endlich hörte sie die Haustür gehen. Ihr Teenagerbub stand in der Tür und erkundigte sich nach dem Tassenbestand ihres Schrankes. Schadenbegrenzend begann sie zu behaupten, ihr wären am Markt Orangen in den Korb gekullert, man hätte die Polizei geholt, die wiederum ungerechterweise einen Hausarrest inklusiver Verwahrung am Schlafzimmerbett über sie verhängt hätten. Der Teenager erwiderte ungerührt, hinsichtlich ihrer Strapsaufzuges wurde wohl auch strafverschärft demütigende Kleidung über sie verordnet, daher es müsste das schon ein gröberer Diebstahl gewesen sein. In Relation zum Ausmass ihrer Erscheinung wahrscheinlich so was wie die Saliera. Er entschwand in sein Zimmer. Sie bat nicht um den Schlüssel und blieb liegen.
Kolumne im Falter vom 14. November 2007
Kolumne im Falter vom 14. November 2007
heidilist - 18. Nov, 10:24