Kolumnen im Falter Dezember 2009
Schweinesex
Natürlich! Schweinegrippe und der Sex. Also: Laut Experten kann man sich beim Sex mit der Schweinegrippe anstecken. Eine Enttäuschung, ich weiss. Hier die good news: sollte man die Schweinegrippe schon haben, geht es einem so saudreckig, dass man eh’ keinen Sex will. Übrigens ist man schon ansteckend, bevor die Grippe richtig ausbricht und da könnte es sehr wohl sein, dass man Sex hat. Bild.de rät da zu folgenden Vorsichtsmassnahmen: sich nicht ins Gesicht fassen, bzw. den Kopf wegdrehen und sich in die Armbeuge niesen. Stelle ich mir sehr im Flow vor, den Sex mit diesen Auflagen. Einarmig, amputiert quasi, irgendwelche körperlichen Zuckungen woandershin entladend, vom Partner abgewandt – und doch verbunden. Klingt nach einer Metapher für überstandige Beziehungen. Ich habe mir übrigens noch nie in die Armbeuge geniest, muss ich üben. So. Weiters ist anscheinend der gestohlene Flicksarkophag wieder aufgetaucht. Jetzt kann man raten, wem ausser mir das noch wurst ist. Richtig, dem Herrn Flick. Das war jetzt die totale Themenverfehlung im Rahmen einer Sexkolumne. Macht nix, gut?
Kolumne vom 2.12.2009
Tunneling
Der Sex, der ist ein guter. Weil der heilt auch Neurosen, die keine Literflasche Baldrian jemals bewältigen konnte. Auf der Fahrt nach Tirol begann ich mich wie immer bereits in St. Pölten vor den Tunnels bei Lofer zu fürchten. Dort drinnen hatte ich schon Panikattaken von der Sorte, dass ich das Auto stehen lassen und mich von freundlichen Nachkommenden an der Hand hinausführen lassen musste. „Nix da“, meinte die Schwester, „denk beim Durchfahren einfach an Sex.“ Na gut, also. Kurz vor der Einfahrt ruft sie: „Los geht’s! Schwanz!“ Ja, Schwanz gleich sagte die Sonder- und Heilpädagogin. Nicht etwa „Schmusen!“ oder so was Nettes für den Anfang. Und es hat funktioniert! Jö, ging’s da rund in meinem Kopf. Kurve um Kurve dachte ich mir lauter nette Sachen aus. Bei dem einen langen Tunnel ging sich sogar ein Partnerwechsel aus. Sie konnte mich gerade noch abhalten, am Tunnelende umzudrehen, um noch einmal durchzusexen. Bin also begeistert. Plane jetzt monatliche Urlaube am Bodensee, weil der Arlbergtunnel, der reicht grade für einen ordentliche Tunnelbefriedigung mit allen Schikanen.
Kolumne vom 9.12.2009
Word
Oft bin ich Leuten gefolgt, deren sinnreiche Gedanken verpackt in eloquentes Gepose ich angeifern konnte. Fand’s auch immer sexy, wenn wer gut quatschte. Damit’s hier auch um Sex geht. Aber jetzt schleicht sich da so eine gewisse Müdigkeit ein. Und es durchzuckt mich beim intelligenten Gespräch hie und da ein: „Weißt was? Goschen. Goschen.“ Letztens aber traf ich einen ziemlich viel jüngeren ehemaligen Kollegen wieder. Und wir meinten, wir wollten uns mal wiedersehen. Ich sagte gute Idee. Und da sagt der zu mir: „Word.“ Wie so ein Rapper. Blöd, oder? Fand ich aber plötzlich cool. Cool as fuck, damit es hier noch mal um Sex geht. Word. Word. Word. Es diese Sekundenzufälle, die einem einfahren. Das kann keiner beeinflussen. Letztens hat mir wer gesagt, er wird sich ewig erinnern, wie ich vor 25 Jahren einmal laut in die Runde gesagt hätte: „Ich bin ein Kind, ein deppertes, im meinem Hirn da scheppert ist.“ Das hat der sich bis heute gemerkt. Brutal erschütternd, angesichts der wirklich vielen bedeutenden Dinge, die ich in meinem Leben verbal schon so abgesondert habe. Tja. Word.
Kolumne vom 16.12.2009
Stinkmas
Alle, ich wiederhole alle Menschen in den Strassen meiner Wohngegend feulen nach den Düften, die in den Parfumläden unter den Weihnachtsbaum gepriesen werden. Was bitte wurde aus dem guten alten dezenten Scheidensekret hinterm Ohr, um das Männchen anzulocken? Lässt sich sogar in Flakons konservieren, wissen wir spätestens seit Patrick Süsskinds Buch. Aber sicher sind wieder alle zu feige, sich von irgendwelchen Passanten in der Luft zerreissen zu lassen, nur weil sie zu geil riechen. Hm. Ich weiss nicht, liegt’s an meinem noch nüchternen Magen heute, aber ich will jetzt plötzlich doch auch nicht, dass all die Frauen vor mir in der Schlange beim Billa nichts tragen ausser ihrem Monclearmantel und ihr Scheidensekret. Für mich persönlich stellt sich dieses Thema grad sowieso nicht, weil ich riech’ schon volle nach was. Mangels Duschgel gab’s die Morgenwäsche mit Schlumpfshampoo Erdbeer. An mir ist daher nur die Fruchtfliege interessiert, die gerade über mir kreist. Und das genügt mir für heute. Es ist ja Weihnachten, da übt man sich in Beischeidenheit
Kolumne vom 23.12.2009
Natürlich! Schweinegrippe und der Sex. Also: Laut Experten kann man sich beim Sex mit der Schweinegrippe anstecken. Eine Enttäuschung, ich weiss. Hier die good news: sollte man die Schweinegrippe schon haben, geht es einem so saudreckig, dass man eh’ keinen Sex will. Übrigens ist man schon ansteckend, bevor die Grippe richtig ausbricht und da könnte es sehr wohl sein, dass man Sex hat. Bild.de rät da zu folgenden Vorsichtsmassnahmen: sich nicht ins Gesicht fassen, bzw. den Kopf wegdrehen und sich in die Armbeuge niesen. Stelle ich mir sehr im Flow vor, den Sex mit diesen Auflagen. Einarmig, amputiert quasi, irgendwelche körperlichen Zuckungen woandershin entladend, vom Partner abgewandt – und doch verbunden. Klingt nach einer Metapher für überstandige Beziehungen. Ich habe mir übrigens noch nie in die Armbeuge geniest, muss ich üben. So. Weiters ist anscheinend der gestohlene Flicksarkophag wieder aufgetaucht. Jetzt kann man raten, wem ausser mir das noch wurst ist. Richtig, dem Herrn Flick. Das war jetzt die totale Themenverfehlung im Rahmen einer Sexkolumne. Macht nix, gut?
Kolumne vom 2.12.2009
Tunneling
Der Sex, der ist ein guter. Weil der heilt auch Neurosen, die keine Literflasche Baldrian jemals bewältigen konnte. Auf der Fahrt nach Tirol begann ich mich wie immer bereits in St. Pölten vor den Tunnels bei Lofer zu fürchten. Dort drinnen hatte ich schon Panikattaken von der Sorte, dass ich das Auto stehen lassen und mich von freundlichen Nachkommenden an der Hand hinausführen lassen musste. „Nix da“, meinte die Schwester, „denk beim Durchfahren einfach an Sex.“ Na gut, also. Kurz vor der Einfahrt ruft sie: „Los geht’s! Schwanz!“ Ja, Schwanz gleich sagte die Sonder- und Heilpädagogin. Nicht etwa „Schmusen!“ oder so was Nettes für den Anfang. Und es hat funktioniert! Jö, ging’s da rund in meinem Kopf. Kurve um Kurve dachte ich mir lauter nette Sachen aus. Bei dem einen langen Tunnel ging sich sogar ein Partnerwechsel aus. Sie konnte mich gerade noch abhalten, am Tunnelende umzudrehen, um noch einmal durchzusexen. Bin also begeistert. Plane jetzt monatliche Urlaube am Bodensee, weil der Arlbergtunnel, der reicht grade für einen ordentliche Tunnelbefriedigung mit allen Schikanen.
Kolumne vom 9.12.2009
Word
Oft bin ich Leuten gefolgt, deren sinnreiche Gedanken verpackt in eloquentes Gepose ich angeifern konnte. Fand’s auch immer sexy, wenn wer gut quatschte. Damit’s hier auch um Sex geht. Aber jetzt schleicht sich da so eine gewisse Müdigkeit ein. Und es durchzuckt mich beim intelligenten Gespräch hie und da ein: „Weißt was? Goschen. Goschen.“ Letztens aber traf ich einen ziemlich viel jüngeren ehemaligen Kollegen wieder. Und wir meinten, wir wollten uns mal wiedersehen. Ich sagte gute Idee. Und da sagt der zu mir: „Word.“ Wie so ein Rapper. Blöd, oder? Fand ich aber plötzlich cool. Cool as fuck, damit es hier noch mal um Sex geht. Word. Word. Word. Es diese Sekundenzufälle, die einem einfahren. Das kann keiner beeinflussen. Letztens hat mir wer gesagt, er wird sich ewig erinnern, wie ich vor 25 Jahren einmal laut in die Runde gesagt hätte: „Ich bin ein Kind, ein deppertes, im meinem Hirn da scheppert ist.“ Das hat der sich bis heute gemerkt. Brutal erschütternd, angesichts der wirklich vielen bedeutenden Dinge, die ich in meinem Leben verbal schon so abgesondert habe. Tja. Word.
Kolumne vom 16.12.2009
Stinkmas
Alle, ich wiederhole alle Menschen in den Strassen meiner Wohngegend feulen nach den Düften, die in den Parfumläden unter den Weihnachtsbaum gepriesen werden. Was bitte wurde aus dem guten alten dezenten Scheidensekret hinterm Ohr, um das Männchen anzulocken? Lässt sich sogar in Flakons konservieren, wissen wir spätestens seit Patrick Süsskinds Buch. Aber sicher sind wieder alle zu feige, sich von irgendwelchen Passanten in der Luft zerreissen zu lassen, nur weil sie zu geil riechen. Hm. Ich weiss nicht, liegt’s an meinem noch nüchternen Magen heute, aber ich will jetzt plötzlich doch auch nicht, dass all die Frauen vor mir in der Schlange beim Billa nichts tragen ausser ihrem Monclearmantel und ihr Scheidensekret. Für mich persönlich stellt sich dieses Thema grad sowieso nicht, weil ich riech’ schon volle nach was. Mangels Duschgel gab’s die Morgenwäsche mit Schlumpfshampoo Erdbeer. An mir ist daher nur die Fruchtfliege interessiert, die gerade über mir kreist. Und das genügt mir für heute. Es ist ja Weihnachten, da übt man sich in Beischeidenheit
Kolumne vom 23.12.2009
heidilist - 7. Jan, 21:28