Krieg der Bücher
Eine Bekannte meinte, sie müsse sich die heimlichen Fetischtendenzen ihres Lebensgefährten nicht extrem zusammengrübeln, wenn sie sich seine Büchergeschenke so ansähe. Da waren “Shoes. Lexicon Of Style“ und weiters “Faszinierende Welt der Schuhe“ zu finden, für sie als mit plumpen Zaunpfählen erwunkene Andeutungen zu verstehen. Pech war, dass sie einen ziemlichen Fusskomplex hatte und ihre Beine als Kakaosprudler, Wandergurken oder Gehamphoren bezeichnete. Als dann irgendwann noch „Kleine Philosphie der Passionen. Schuhe“ eintrudelte, war sie der Meinung, mit einer besonders ausgeprägten Form des Elefantenfussperverslings liiert zu sein. Verzweifelt wehrte sie sich mit der Schenkung des Buches: „Sexualization of the female foot as a response to sexually transmitted epidemics.“ Und dann geschah nichts mehr. Weihnachten wurds. Und das Christkind brachte ihr zu Antwort: „Beiwerk der Mode: Handschuhe.“ Damit konnte sie leben und sie verbrachten noch einen recht unheiligen Abend.
Kolumne im Falter vom 28.2.2007
Kolumne im Falter vom 28.2.2007
heidilist - 5. Mär, 12:02