Winterhalbschlaf
Ich habe sonntags, wenn auch im Detail unausgereift, eine neue Trend-Kontakt-Methode entdeckt: Extrem-den-Leuten-im-Weg-rumstehing. Und zwar in den Praterauen, wo sich, obwohl es offiziell Winter ist, die halbe Wiener Wohnbevölkerung sportiv gestylt – der Eduscho Newsletter dürfte sich auszahlen – über die Hauptallee ergoss. Alles trabte, federte, wetzte dahin. Die einzige, die zwischen hatschen und rasten schwankte, war ich. Verstört, wie eine Schildkröte, der man im Winterschlaf eine Trompetenfanfare in den Panzer bläst, trödelte ich durch die Serotoninsüchtler, versaute ihnen den Running Flow und tat, als ob ich derweil meinen Hund erziehen müsste. Damit nötigte ich auch einen schneidigen Iron-Man-Typ zum abbremsen, der meinte: „Gegangs von allein weiter, oder muss ich Sie auf an Kaffee einladen?“ Während ich noch kurz grübelte, ob mir nach Koffein war, war er auch schon wieder weg. Irgendwann, sobald mein Hirn aus dem Winterschlaf erwacht, wird schlagfertig geantwortet. Aber zack!
Kolumne im Falter vom 14.03.2007
Kolumne im Falter vom 14.03.2007
heidilist - 18. Mär, 22:39