Dick ist satt
Mir vergeht irgendwie grad der Appetit. Schuld sind die leicht rachitisch anmutenden Modelhühner, die in letzter Zeit geballt in den Zeitungen, Magazinen und Websites stinkeöde Bauch-Po-Und-hirn-eh-auch-weg-diäten bewerben. Von Mutter Natur mit einer gewissen Unempfindlichkeit in Bezug auf meine Silhouette gesegnet, konnte ich bisher recht unneurotisch dem Essen begegnen. In letzter Zeit jedoch beginnt die Message zu wirken: dürr wirkt geil, normal wird krank, dick macht tot. Ich ertappe mich dabei, mit wüsten Methoden (tropfender Wasserhahn neben der Speis, Ziege leckt am Apfelstingel) die Nahrungsmittel in der Küche dazu zu bringen, mit ihrem Kaloriengehalt rauszurücken. Auweia. Ich will meine Ignoranz zurück. Und meiner puddingkonsumierenden Wege gehen, wo mir nicht auffällt, ob mich die neue Jeans kneift und wenn ja, wo und wenn am Popo – wer glotzt? Starte daher eine Ausgleichskampagne: GIB DEIN FRESSI IN MEIN BAUCHI! Oder: DÜRR IST OKAY, ABER DICK IST SATT! Danke und Mahlzeit.
Kolumne im Falter vom 28.3.2007
Kolumne im Falter vom 28.3.2007
heidilist - 13. Apr, 18:50