Eine Freundin hat letztens ihren 15jährigen Sohn in der Kultabhänge Flex beim Knutschen erwischt. Sie war irritiert, weil a) er eben 15 war, b) ins Flex ging, c.) dort schmuste und d) weil sie selber gerade einen grenzwertig jungen Begleiter in Arbeit hatte. Der Sohn war sauer, weil a.) ihm das saupeinlich war, auch wenn seine Freunde „pfo, deine Mama, urcool“ bemerkten, b.) weil er eine generationenübergreifende Location nicht hip finden will, und c) weil er wissen wollte, wer zum Geier der Typ war, scheinbar unwesentlich älter als er selbst, der da Ohren seiner Mama abkaute? Ich wiederum fand es egozentrisch, dass sie mir mit sowas daherkamen. Wenn mich eine Gleichaltrige mit dem Sexualleben ihres Sprosses konfrontiert, macht mich das alt. Ich lasse mich doch nicht von den Windelpupsern meiner Freundinnen in die Bingoecke scheuchen. Obwohl, ich habe in letzter Zeit begonnen, Sudoku zu mögen. Und im Flex war ich schon ewig nicht mehr. Mühlen der Zeit, Ihr trickreichen Schweine!

Kolumne im Falter vom 25. April 2007