Bullsofa
Einladung in die Wohnung einer politscher Persönlichkeit unangenehm hohen Ranges, bemunkelt als Hundefan. Mein Lobbyistinnenherz schiss mir da gehörig in die Birne, denn liebesheischend zerrte ich mein Vieh mit zu dem Termin. Grosser Fehler in diesem Fall. Ein Bullterrier geht allgemein nicht als Schosshündchen durch und rührt daher genau niemanden ans Herz. MEIN Bullterrier im speziellen geht so direkt auch nicht als Hündin durch, die Gute neigt zur Dominanz. Im Falle der Politikerwohnung nahm sie angesichts des zugegebenermassen provokant da herumstehenden Sofas Anlauf – und ritt auf. Minutenlang. Schnaufend. Das arme Möbel wusste recht schnell, wo der Bartel den Most herholt, bzw. was der Bull so aus Polstern macht. Die Herrschaften Politiker reagierten wahrhaft majestetisch. Auf die Frage, ob ich den Sauhund vielleicht zusammen mit dem geplanten Abendmahl ins Backrohr schieben dürfte, winkte man ab: „Ach, lassen’s doch die Etikette. Hier darf auch Ihr Hund privatisieren.“
Kolumne im Falter vom 2. Mai 2007
Kolumne im Falter vom 2. Mai 2007
heidilist - 20. Mai, 22:44