Vagina-SMSse
Diese Japaner! Nach dem Tamagotchiwahnsinn schwappen jetzt ihre Handyminiromane daher. Ich finde ja das Ritual des Umblätterns schwer loszulassen. „Na, Schatz, gehen wir?“ „Gleich, ich scroll nur das Kapitel fertig.“ Es wird viel Hirnschmalz investiert in die Entwicklung von verheissungsvollen Titeln wie z.B.: „Babyschuhe zu verkaufen. Ungetragen.“ Stimmt, da steckt eine Riesengeschichte dahinter. Untersuchen wir, ob man folgende Sexstorys lesen will: „BH zu verkaufen. Ungetragen.“ Geht nicht. „BH zu verkaufen. Diesmal getragen.“ Schon eher. Vielleicht muss Mystik hinein: „Das Verschwinden der Liebeskugeln.“ Bücher mit Ratgebercharakter könnten ansprechen: „Ärsche. Pflege und Wartung.“ Vielleicht was Zünftiges? „Golden Shower beim Huaber Bauer!“ Sex und Politik – immer ein Knaller! Wie wäre: „Gusi’s Verkostungen“. Obwohl, das klingt dann doch nach Ladenhüter. Auf die Bühne kommen die Dinger aber wohl nie. Die „Vagina-SMSse“ scheinen kein abendfüllendes Programm zu sein.
Kolumne im Falter vom 9. Mai 2007
Kolumne im Falter vom 9. Mai 2007
heidilist - 20. Mai, 22:49