Näheproblem
Dialog:
"Hast g'hört, in der Vorderbrühl hat heute Nacht im Bus ein Albaner einer aus Tschetschenien die Kehle durchgeschnitten. Ich hab' die Leich' xen im Strassengraben, ganz bluatig war des Leintiachl."
"Ausse mit dem Xindl."
Warums einen so besonders fröstelt, wenn die Verwandtschaft so redet, weiss ich nicht. Sind ja auch nur Leut'. Und Leut' dürfen anderes denken. Vielleicht setzt sich Nestwärme neben Liebe auch aus einer gemeinsamen Ideologie zusammen. Diesmal war ich stumm. Bin wieder gefahren. Entkräftet. Heizung auf 35 Grad. Tee.
"Hast g'hört, in der Vorderbrühl hat heute Nacht im Bus ein Albaner einer aus Tschetschenien die Kehle durchgeschnitten. Ich hab' die Leich' xen im Strassengraben, ganz bluatig war des Leintiachl."
"Ausse mit dem Xindl."
Warums einen so besonders fröstelt, wenn die Verwandtschaft so redet, weiss ich nicht. Sind ja auch nur Leut'. Und Leut' dürfen anderes denken. Vielleicht setzt sich Nestwärme neben Liebe auch aus einer gemeinsamen Ideologie zusammen. Diesmal war ich stumm. Bin wieder gefahren. Entkräftet. Heizung auf 35 Grad. Tee.
heidilist - 7. Nov, 10:03
Rosinenkuchen - 7. Nov, 13:35
wie man auslaenderfeindlichkeit begegnet, weiss ich eigentlich nicht. irgendwie hab ich immer versucht gscheit daher zu reden. diskutieren, argumentieren, verstaendnis zeigen und entkraeften versuchen, etc...hilft nix. die fronten verhaerten sich und der ton wird unschoen.
mir hilft nur unernste provokante meldungen einzuwerfen: "ja genau, auslaender raus aus dem ausland." "oesterreicher auch gleich ins ausland.""ich stell mir vor, mehr moscheen taeten dem wiener stadtbild gut, zum teufel mit dem ensembleschutz" etc.
so kann ichs besser verdauen.
auslaenderfeindlichkeit ist einfach zum kotzen. basta. und zum kotzen ist auch, dass sich leute von gegenseitig abkrageln.
mir hilft nur unernste provokante meldungen einzuwerfen: "ja genau, auslaender raus aus dem ausland." "oesterreicher auch gleich ins ausland.""ich stell mir vor, mehr moscheen taeten dem wiener stadtbild gut, zum teufel mit dem ensembleschutz" etc.
so kann ichs besser verdauen.
auslaenderfeindlichkeit ist einfach zum kotzen. basta. und zum kotzen ist auch, dass sich leute von gegenseitig abkrageln.
creature - 7. Nov, 13:43
ich find das wort ausländerfeindlichkeit schlimm, menschenfeindlichkeit ist richtiger, die gabs schon bevor asylanten in österreich waren!
das auch unter den asylanten nicht nur nette, liebe menschen sind wissen wir auch und unabhängig davon gab es die tage davor einige messerstechereien und totschläge die nichts mit ausländern zu tun hat .
das auch unter den asylanten nicht nur nette, liebe menschen sind wissen wir auch und unabhängig davon gab es die tage davor einige messerstechereien und totschläge die nichts mit ausländern zu tun hat .
Ender - 8. Nov, 14:30
Ich bin auch ausländerfeindlich: Ich bin ein Ausländer und mag mich oft nicht, besonders wenn ich mich mal wieder so richtig dämlich benommen hab. Soll ja bei Ausländern vorkommen ...
walküre - 8. Nov, 14:43
von menschen im unmittelbaren nahfeld schmerzen solche bemerkungen am meisten, das ist wohl wahr; und es stellt sich mitunter die frage, ob die menschheit überhaupt dazu fähig ist, aus der vergangenheit zu lernen.
man scheint ferner vor lauter polemik zu vergessen, dass hierzulande zu früheren zeiten unter der einheimischen landbevölkerung schlägereien und messerstechereien schon fast zum brauchtum gehört haben, und nicht selten gab es dabei tote - ich kann mich erinnern, dass der vater einer ehemaligen schulkollegin mitte der 60er jahre bei einer solchen auseinandersetzung ums leben gekommen war ...
man scheint ferner vor lauter polemik zu vergessen, dass hierzulande zu früheren zeiten unter der einheimischen landbevölkerung schlägereien und messerstechereien schon fast zum brauchtum gehört haben, und nicht selten gab es dabei tote - ich kann mich erinnern, dass der vater einer ehemaligen schulkollegin mitte der 60er jahre bei einer solchen auseinandersetzung ums leben gekommen war ...
diskussion unmöglich, da nur basierend auf vorurteilen nicht auf wissen.
und sonst sind diese leute sehr nett, umgänglich, lustig, freundlich, aber kaum kommst du auf DAS thema, verfinstern sich die mienen, verhärten sich die worte, brechen sich die frustrationen weg und kummulieren sich die aggressionen auf das Xindl.
ich bin jedesmal ratlos und denke mir, gott sei dank bin ich kein politiker. und fühle mich schwach, weil ich keine formel finde gegen sowas vorzugehen. ich hab mich inzwischen auf vorbereitete statistiken zurückgezogen, die die ewig gleichen argumente entkräften sollen. aber es ist keine besonders wirksame waffe, weil dann mit den gschichten aus der tageszeitung aufgetischt wird....
einziges resumee: hass ist nicht mit rationalität zu bekämpfen, weil er selbst irrational ist.
ich wohne in einem bezirk wo`s nur so wimmelt davon, würde ich meine negativität da hineinprojezieren wär das leben eine hölle, da ich es nicht mache lebt sich`s so wie überall in österreich!
und ich versuche verzweifelt eine antwort zu finden auf die frage, warum menschen mit 1650 cm³ hirn so unreflektiert sein können. in wahrheit bin ich froh darüber, dass sie weit genug wegwohnen damit ich mir diesen schmarrn nicht öfters anhören muss.
Verwandschaft
und es meine... allernäheste verwandschaft ist. allernäheste.
*schneuz*
@ creature
Und es war nun mal eine Familienfehde im Asylantenmilieu. Bin ich jetzt ein Rechter?