Umbesinnt
Letztes Jahr planten Herrn und Frau K., aus dem Advent etwas zu machen, also weg vom prgrammierten Leberschaden, hin zur Besinnung. So als Test. Daher totale Saufpause, Rauchpause, auch Sexpause. Die erste Zeit verlief in beschaulicher Glückseeligkeit, weil sie feststellten, dass der Entzug sie nicht sterben liess. Doch besonders der Dame wurde die vielen Kekse, Tees und Gespräche langsam elend fad. Herr K. fühlte sich um die gemeinsame Einkehr betrogen. Die kleine Krise eskalierte, als Herr K. einen Anruf bekam, er möge doch am Spittelberg nach seiner Lady schauen, sie wäre stinkefett um fremde Herren gewickelt gesichtet worden. Wutentbrannt schälte er später seine Frau von Besagten, man verbrachte die nächsten Wochen in beziehungskritischer Agonie - und im verzweifelten Vollrausch. Dieses Jahr trugen sie ihrer Beziehungsdynamik von vornherein Rechnung und fuhren mit ihrer Tantragruppe komplette drei Wochen zum Törggelen nach Südtirol. Inklusive swingen am Weihnachtsabend.
Kolumne im Falter vom 12. Dezember 2007
Kolumne im Falter vom 12. Dezember 2007
heidilist - 6. Jan, 15:51