Kolumnen im Falter August 08
Zamgesext
Kann man Sex sehen, so auf der Langstrecke? Ich sage ja. Und widerlege die Theorie, dass Sex gesund und schön hält, weil: Jeder von uns kennt die bewundernswerten Teenagerbeauties, die man dann Mitte/Ende 30 wieder trifft, und erfreut feststellt, dass sie recht abgehalftert sind. So wie mein Bespiel: Das Mädel war blühend, mit 14 „Miss Ferienlager“, mit 15 schon wechselnde Freunde mit echtem Sex. Also den mit eindringen. Das machte mich damals fertig, weil ich feststellte, dass mir in der Gesellschaft dann wohl der Part der lustige Kumpelin bleibt. Was habe ich duzendweise anderer Leute Liebesbotschaften weitergeleitet, geheim schmachtend, nach aussen hin Witze reissend (die waren dafür verdammt gut, ausnahmslos). Auf jeden Fall habe ich diese Miss wiedergetroffen. Nun isse runzlig, hat einen fetten Mann und zwei Kinder, eines runzlig, das andere fett. Fazit: zu früh gepoppt, die Schönheit gestoppt. Obwohl: scheiss auf schön im Alter, was? Herzliches Sommerrammeln wünscht Heidi List.
Kolumne vom 6.8.2008
Aha, die Kolumne vom 13.8. habe ich anscheinend auch verschlampt. Auch die wird nachgereicht.
Unsitten
Eine Freundin verdingte sich einige Zeit als Entwicklungshelferin im brasilianischen Urwald. Sexuell gings dort punkto Abwechslung wegen der grossen Distanzen zu Nachbardörfern ziemlich eintönig zu. Entweder man flog sich wen ein, die Dorfbewohner jedoch hatten halt nur sich… und ihre Tiere. So war es anscheinend Usus, sich ab und an mit einem Huhn zu vergnügen, Sonntags kam schon auch einmal der Esel dran. Der eigentliche Spass für die Dorfjugend an diesen Begebenheiten bestand aber nicht darin, die Leute zu beobachten und es kichernd oder empört arg zu finden, sondern den Alten die Kleider zu stehlen, während die nackt ihre Esel puderten. Andere Länder, gar keine Sitten. Trotzdem, auch als Strohwitwe finde ich meine Bullterrierhündin nicht attraktiv genug, um mich ihr diesbezüglich anzunähern und wenn sie der letzte Hund auf Erden wäre (sagt es ihr nicht, sie kränkt sich so leicht). P.S.: Tierschützer, bleibt mir vom Leib, das war alles nicht meine Idee!
Kolumne vom 20.8.2008
Spinnensex
Die Leute trudeln wieder aus den Sommeroasen ein und mit ihnen die neuesten Geschichten aus dem Bereich der Erotik. So habe ich nun Kenntnis von dem neuesten Kick: Arachnophobia-Sex. Man nehme eine Partnerin, die auf Spinnen panisch reagiert und urlaube mit ihr in einem möglichst exotischen Land (in diesem Fall war es Belize, bzw. eine Insel davor). Als es im Ferienressort sexuell zur Sache ging, da bemerkte die Angsthäsin ein amtlich grosses Spinnenexemplar an der Wand mit langsamen, eindeutigem Kurs Richtung Bett. Aber anstatt hysterisch abzubrechen, begann sie ihren Partner anzufeuern, er solle weitermachen. So wurde es dramatischer Sex, Aug’ in Aug’ mit der Angst. Jeden Zentimeter, den das Tier näher kam, kam sie mehr in Rage – den Höhepunkt gab’s kurz vor Eintreffen der Spinne auf dem Kopfpolster. Neurosensadomaso, quasi. Hm. Mir graust ja schon vor unseren Motten daheim. Wenn ich bei deren Auftauchen jedes Mal schnackseln müsste, käm ich irgendwie zu nix mehr. Mottensex klingt auch uncool.
Kolumne vom 27.8.2008
heidilist - 30. Nov, 20:45