Kolumnen im Falter September 2008
Sexbus
In der Nähe von Hamburg gibt’s einen Swingerbus. Ein Doppeldecker, der sexinteressierte Paare auf einer Route aufpickt und in dem es dann rund geht. Ich finde, das ist eine grossartige Idee und schlage vor, das für Wien dementsprechend zu adaptieren. Der 13 A eignet sich dafür zum Beispiel. Nach 20 Jahren benützen der Linie hat man Generationen kommen und gehen gesehen, mit anderen Worten: man sieht immer die gleichen Gesichter. Das eine oder andere attraktive war natürlich auch darunter, da hat man dann während der Fahrt halt ein wenig fernschmachten geübt. Schluss mit dem träumen, machen wir daraus den „Swinging’ Thirteen A“! Die brave Omi in der neckischen Combineige, der fesche Typ endlich einmal nackert! Yeah! Aber sicher macht wieder keiner mit. Obwohl, ich eigentlich eh’ auch nicht, weil die Realität immer schon eine blöde Kuh war und die feschen Typen sich dann als schmerbäuchige Dumpfis rausstellen. Schmachten wir weiter, ist wohl besser.
Kolumne vom 3.9.2008
Namenssex
Bei der Namensgebung meines Sohnes war ein entscheidener Faktor, ob irgendwer mit ihm später mal schmusen würde, wenn er z.B. Oskar hiesse. Oder Karl. Oder Hans. Denn das ist schon wichtig. Man steht so in einer Bar, trinkt sich langsam den Sitznachbarn geil, und kurz bevor man denkt, na – jetzt ist er schon passabel, kommt: „Ich bin übrigens der Utz.“ Oder: „Hallo, ich bin der Adalbricht.“ Machs mir Utz, küss mich, Adalbricht? Geht nicht. Egbert z.B ist auch gruselig. Ich darf darüber abkoffern, ich heisse Heidrun. Grausam, was? Auf das steht höchstens Herr Rosenkranz, aber der dürfte versorgt sein. Eine Bekannte hatte einmal was mit einem Dagobert. Es kostete sie einiges an Konzentration, ihre Fantasie zu zügeln, im Endeffekt war Nomen dann doch Omen und er erwies sich als zwar reiche, doch sexmässig lahme Ente. Wie auch immer. Mein Sohn heisst jetzt also Ferdinand. Damit wird er bis ans Ende seiner Tage der guten Mutti erhalten bleiben. Das war der Plan. Er wird’s mir ewig danken.
Kolumne vom 9.9.2008
Sexangst
Einer Bekannten ist Sex zu intim, sie hat Angst davor. Um eines Tages nicht vereinsamt in ihrer Wohnwabe zu verrotten, wählte sie den Weg ins für ihre Verhältnisse Absurde und nahm sich vor, es pro Woche auf mindestens 1 sexuelle Begegnung kommen zu lassen, wurscht mit wem. Ähnlich habe ich übrigens meine Höhen- und Flugangst versucht zu bezwingen: ich ging Fallschirm springen. Den Sprung habe ich mit Bravour und nur mit einmal vorher kotzen überstanden. Am nächsten Tag fuhr ich, vermeintlich geheilt, im Wiener Prater mit dem Blumenrad und bekam prompt eine amtliche Panikattake. Abstrakte Höhe ist nicht gleich fassbare Höhe. So erging’s auch der Bekannten. Die One Night Stands absolvierte sie souverän und sogar lustvoll. Doch dann lernte sie IHN kennen. So mit mögen und aufgeregt sein. Das war vor sechs Monaten. Nicht um die Burg schläft sie mit ihm, dazu ist er ihr zu wichtig. Währenddessen liess sich der Mann schon zwei mal wegen seines „Tennisarmes“ behandeln … und hofft darauf, dass er ihr unsympathisch wird. Dann klappt’s auch mit dem Sex.
Kolumne vom 15.9.2008
Kein Sex
So geht’s nicht. Man hätte gerne, dass das eigene Antlitz bei anderen Menschen Assoziationen auslöst wie: Pantherwoman, von mir aus Zuckerstück oder Honigkuchen. Aber auf keinen Fall: Golatschenpappen. Das denkt man sich, wenn man mein stilisiertes Conterfei im neuen Falter betrachtet. Das bin ich nicht. Ich bin schmalgesichtig und äusserst schön, zumindest wenn ich 6 Wochen auf Urlaub war. Wer soll sich auf diesen Fantasienvernichter einen abrubbeln, bzw. will ich den etwaigen echt nicht kennenlernen. Der Grad der obszönen Brisanz meiner Texte macht auch die Anonymität der Autorin nicht zwingend. Die Frage nach der imagebildenden Marketingstrategie dahinter lässt sich schwer läutern.Wurde doch Carry Bradshaw’s sexy Räkelfoto auf den Bussen der gängigsten Linien New Yorks präsentiert. Mein Bild da kann man höchstens auf den Rübentransportern am Inzersdorfer Grossgrünmarkt plakatieren, um entweder eine neue Zielgruppe für den Falter zu erschliessen, oder aber auch fernzuhalten. Ich bin gekränkt. Wo ich doch so geil bin. Macht euch diese Woche euren eigenen Sex. Golatschenpappenwoman muss sich sammeln.
Kolumne vom 24.9.2008
X-Mas Dreams
Um den Schock unter uns allen aufzuteilen: heute ertappte ich die Besitzerin des Geschäftes gegenüber dabei, dass sie Weihnachtsdeko auspackte. Nach dem ich sie wegen gefährlicher Biorhytmusverstörung angeblökt habe, entdeckte ich dann doch eine allerliebste Geschenkidee. Placeboviagra. Spitze, was? Schenkt man selbiges, passiert dann folgendes: Man verabreicht sie dem Partner und hat mörderisch guten Sex. Danach zeigt man ihm die Packung wo Placebo draufsteht. Er findet zu neuem Selbstbewusstsein und weiss, dass er wieder performed – ohne Hilfsmittel. Und will dann dauernd Sex. Man rätselt wieso das funktioniert, weil eigentlich war es eh’ Viagra, das hat man jetzt davon. Man tickt nicht mehr so zweisam gemütlich libidomässig, die drauffolgende Krise wird nur einseitig empfunden. Danach verschuldet er die ganze Familie, weil er ein neues Auto kauft und er zieht sich dann peinlich sportliche Sachen an, weil er sich auf einmal urecool vorkommt. Nach der Trennung sagt man ihm, dass es damals eh’ doch Viagra war, ist ihm aber wurscht, weil er hat eine Neue. Scheissweihnachten.
Kolumne vom äh keine ahnung, Anfang Oktober? ich habe echt einen Durcheinander, au weia....
In der Nähe von Hamburg gibt’s einen Swingerbus. Ein Doppeldecker, der sexinteressierte Paare auf einer Route aufpickt und in dem es dann rund geht. Ich finde, das ist eine grossartige Idee und schlage vor, das für Wien dementsprechend zu adaptieren. Der 13 A eignet sich dafür zum Beispiel. Nach 20 Jahren benützen der Linie hat man Generationen kommen und gehen gesehen, mit anderen Worten: man sieht immer die gleichen Gesichter. Das eine oder andere attraktive war natürlich auch darunter, da hat man dann während der Fahrt halt ein wenig fernschmachten geübt. Schluss mit dem träumen, machen wir daraus den „Swinging’ Thirteen A“! Die brave Omi in der neckischen Combineige, der fesche Typ endlich einmal nackert! Yeah! Aber sicher macht wieder keiner mit. Obwohl, ich eigentlich eh’ auch nicht, weil die Realität immer schon eine blöde Kuh war und die feschen Typen sich dann als schmerbäuchige Dumpfis rausstellen. Schmachten wir weiter, ist wohl besser.
Kolumne vom 3.9.2008
Namenssex
Bei der Namensgebung meines Sohnes war ein entscheidener Faktor, ob irgendwer mit ihm später mal schmusen würde, wenn er z.B. Oskar hiesse. Oder Karl. Oder Hans. Denn das ist schon wichtig. Man steht so in einer Bar, trinkt sich langsam den Sitznachbarn geil, und kurz bevor man denkt, na – jetzt ist er schon passabel, kommt: „Ich bin übrigens der Utz.“ Oder: „Hallo, ich bin der Adalbricht.“ Machs mir Utz, küss mich, Adalbricht? Geht nicht. Egbert z.B ist auch gruselig. Ich darf darüber abkoffern, ich heisse Heidrun. Grausam, was? Auf das steht höchstens Herr Rosenkranz, aber der dürfte versorgt sein. Eine Bekannte hatte einmal was mit einem Dagobert. Es kostete sie einiges an Konzentration, ihre Fantasie zu zügeln, im Endeffekt war Nomen dann doch Omen und er erwies sich als zwar reiche, doch sexmässig lahme Ente. Wie auch immer. Mein Sohn heisst jetzt also Ferdinand. Damit wird er bis ans Ende seiner Tage der guten Mutti erhalten bleiben. Das war der Plan. Er wird’s mir ewig danken.
Kolumne vom 9.9.2008
Sexangst
Einer Bekannten ist Sex zu intim, sie hat Angst davor. Um eines Tages nicht vereinsamt in ihrer Wohnwabe zu verrotten, wählte sie den Weg ins für ihre Verhältnisse Absurde und nahm sich vor, es pro Woche auf mindestens 1 sexuelle Begegnung kommen zu lassen, wurscht mit wem. Ähnlich habe ich übrigens meine Höhen- und Flugangst versucht zu bezwingen: ich ging Fallschirm springen. Den Sprung habe ich mit Bravour und nur mit einmal vorher kotzen überstanden. Am nächsten Tag fuhr ich, vermeintlich geheilt, im Wiener Prater mit dem Blumenrad und bekam prompt eine amtliche Panikattake. Abstrakte Höhe ist nicht gleich fassbare Höhe. So erging’s auch der Bekannten. Die One Night Stands absolvierte sie souverän und sogar lustvoll. Doch dann lernte sie IHN kennen. So mit mögen und aufgeregt sein. Das war vor sechs Monaten. Nicht um die Burg schläft sie mit ihm, dazu ist er ihr zu wichtig. Währenddessen liess sich der Mann schon zwei mal wegen seines „Tennisarmes“ behandeln … und hofft darauf, dass er ihr unsympathisch wird. Dann klappt’s auch mit dem Sex.
Kolumne vom 15.9.2008
Kein Sex
So geht’s nicht. Man hätte gerne, dass das eigene Antlitz bei anderen Menschen Assoziationen auslöst wie: Pantherwoman, von mir aus Zuckerstück oder Honigkuchen. Aber auf keinen Fall: Golatschenpappen. Das denkt man sich, wenn man mein stilisiertes Conterfei im neuen Falter betrachtet. Das bin ich nicht. Ich bin schmalgesichtig und äusserst schön, zumindest wenn ich 6 Wochen auf Urlaub war. Wer soll sich auf diesen Fantasienvernichter einen abrubbeln, bzw. will ich den etwaigen echt nicht kennenlernen. Der Grad der obszönen Brisanz meiner Texte macht auch die Anonymität der Autorin nicht zwingend. Die Frage nach der imagebildenden Marketingstrategie dahinter lässt sich schwer läutern.Wurde doch Carry Bradshaw’s sexy Räkelfoto auf den Bussen der gängigsten Linien New Yorks präsentiert. Mein Bild da kann man höchstens auf den Rübentransportern am Inzersdorfer Grossgrünmarkt plakatieren, um entweder eine neue Zielgruppe für den Falter zu erschliessen, oder aber auch fernzuhalten. Ich bin gekränkt. Wo ich doch so geil bin. Macht euch diese Woche euren eigenen Sex. Golatschenpappenwoman muss sich sammeln.
Kolumne vom 24.9.2008
X-Mas Dreams
Um den Schock unter uns allen aufzuteilen: heute ertappte ich die Besitzerin des Geschäftes gegenüber dabei, dass sie Weihnachtsdeko auspackte. Nach dem ich sie wegen gefährlicher Biorhytmusverstörung angeblökt habe, entdeckte ich dann doch eine allerliebste Geschenkidee. Placeboviagra. Spitze, was? Schenkt man selbiges, passiert dann folgendes: Man verabreicht sie dem Partner und hat mörderisch guten Sex. Danach zeigt man ihm die Packung wo Placebo draufsteht. Er findet zu neuem Selbstbewusstsein und weiss, dass er wieder performed – ohne Hilfsmittel. Und will dann dauernd Sex. Man rätselt wieso das funktioniert, weil eigentlich war es eh’ Viagra, das hat man jetzt davon. Man tickt nicht mehr so zweisam gemütlich libidomässig, die drauffolgende Krise wird nur einseitig empfunden. Danach verschuldet er die ganze Familie, weil er ein neues Auto kauft und er zieht sich dann peinlich sportliche Sachen an, weil er sich auf einmal urecool vorkommt. Nach der Trennung sagt man ihm, dass es damals eh’ doch Viagra war, ist ihm aber wurscht, weil er hat eine Neue. Scheissweihnachten.
Kolumne vom äh keine ahnung, Anfang Oktober? ich habe echt einen Durcheinander, au weia....
heidilist - 30. Nov, 20:51