Kolumnen im Falter Juni 2009
Sexzeichen
Ich mag sie, diese kleinen Zeichen, an denen man erkennt, dass die Leute Sex haben. Die roten Flecken am Dekollete der Freundin, die bei ihr immer besonders langsam verblassen. Oder das Flascherl mit Olivenöl am Nachkästchen der Bekannten, damit’s auch nach der Menopause noch flutscht. Der schwule Freund K., der danach immer ein bissl zu viel redet, als würd’ ihn ein Nümmerchen aufziehen wie so ein Spielzeugauto. Die peppige Frisur der Bekannten in grellem Rotton, deren Gestrüpp am Kopf schon zum resignierenden Alterslook zu werden drohte. Der Onkel, der der Tante nach 40 Jahren noch immer auf den Hintern schauen muss, wenn sie hinausgeht. Die ansonsten sehr pingelige Freundin, die heute ihr T-Shirt verkehrt herum anhatte. Ich kenne einen, der riecht danach immer ausgesprochen lecker nach Marihuana, obwohl er wirklich kein Kiffer ist. Die Nachbarin, die sich mit 48 verstohlen beim Bipa einen Schwangerschaftstest kauft. Die Tochter des Freundes, die nicht mehr pubertierend die Augen verdreht, wenn man ihr ein Kompliment macht, sondern fraulich selbstbewusst strahlt und sagt: „Danke!“
Kolumne vom 17.6.2009
Bauchgötter
Was tun, wenn es Ende Juni ist und die Bikinifigur sich nicht eingefunden hat? Sie mit Verachtung strafen, weil sie immer noch so eine unzuverlässige blöde Kuh ist. Dann geht man ins öffentliche Bad und hängt mutig seine Wampe in die Sonne. So wie die anderen Schmerbauchkumpels. Dann geht man zum Standl und kauft sich ein Eis für den Mut, dann fette Pommes für die Wurschtigkeit, später ein Bier gegen den Durst. Und stellt fest: es geht trotz oder gerade wegen der Bandbreite an möglichen Körperformen recht offen zu im Bad. Weil’s einfach egal ist. Wahrliche Wabbelkaiser pfeiffen Dickmopsweibis nach. Beachtlich ausgestattete Matronen oder auch Bohnenstangen ohne jeglichen figürlichen Akzent beäugen genauestens was ihnen der Herrgott an Frischfleisch vor die Sonnenbrille schwappt. Bis eine sagt: „Schauz! So, und der gehört jetzt original mir.“ Eine Woche drauf sah’ ich sie mit ihrem Opfer Zunge an Zunge bzw. Schmerbauch an Bierbauch traut und zweisam unterm Baum sitzen. Also: Pfeiff’ auf die tolle Bikinifigur. Es lebe die Libido und das Talent für Augenschmaus in erweitertem Rahmen.
Kolumne vom 24.6.2009
Ich mag sie, diese kleinen Zeichen, an denen man erkennt, dass die Leute Sex haben. Die roten Flecken am Dekollete der Freundin, die bei ihr immer besonders langsam verblassen. Oder das Flascherl mit Olivenöl am Nachkästchen der Bekannten, damit’s auch nach der Menopause noch flutscht. Der schwule Freund K., der danach immer ein bissl zu viel redet, als würd’ ihn ein Nümmerchen aufziehen wie so ein Spielzeugauto. Die peppige Frisur der Bekannten in grellem Rotton, deren Gestrüpp am Kopf schon zum resignierenden Alterslook zu werden drohte. Der Onkel, der der Tante nach 40 Jahren noch immer auf den Hintern schauen muss, wenn sie hinausgeht. Die ansonsten sehr pingelige Freundin, die heute ihr T-Shirt verkehrt herum anhatte. Ich kenne einen, der riecht danach immer ausgesprochen lecker nach Marihuana, obwohl er wirklich kein Kiffer ist. Die Nachbarin, die sich mit 48 verstohlen beim Bipa einen Schwangerschaftstest kauft. Die Tochter des Freundes, die nicht mehr pubertierend die Augen verdreht, wenn man ihr ein Kompliment macht, sondern fraulich selbstbewusst strahlt und sagt: „Danke!“
Kolumne vom 17.6.2009
Bauchgötter
Was tun, wenn es Ende Juni ist und die Bikinifigur sich nicht eingefunden hat? Sie mit Verachtung strafen, weil sie immer noch so eine unzuverlässige blöde Kuh ist. Dann geht man ins öffentliche Bad und hängt mutig seine Wampe in die Sonne. So wie die anderen Schmerbauchkumpels. Dann geht man zum Standl und kauft sich ein Eis für den Mut, dann fette Pommes für die Wurschtigkeit, später ein Bier gegen den Durst. Und stellt fest: es geht trotz oder gerade wegen der Bandbreite an möglichen Körperformen recht offen zu im Bad. Weil’s einfach egal ist. Wahrliche Wabbelkaiser pfeiffen Dickmopsweibis nach. Beachtlich ausgestattete Matronen oder auch Bohnenstangen ohne jeglichen figürlichen Akzent beäugen genauestens was ihnen der Herrgott an Frischfleisch vor die Sonnenbrille schwappt. Bis eine sagt: „Schauz! So, und der gehört jetzt original mir.“ Eine Woche drauf sah’ ich sie mit ihrem Opfer Zunge an Zunge bzw. Schmerbauch an Bierbauch traut und zweisam unterm Baum sitzen. Also: Pfeiff’ auf die tolle Bikinifigur. Es lebe die Libido und das Talent für Augenschmaus in erweitertem Rahmen.
Kolumne vom 24.6.2009
heidilist - 22. Nov, 00:25