Kolumnen im Falter August 2009
Lolita
Die ersten Sommergeschichten trudeln an mein Ohr. Ein Bekannter urlaubte alleine auf Sylt. Er freundete sich zuerst mit einem deutschen Burschen an und gemeinsam lernten sie Lolita kennen. Langes blondes Haar, langes braunes Bein. Sie verbrachten eine trinkende, flirtende NonStopGaudi-Zeit. Am Tag vor der Abreise bat sie die beiden für den Abend in die Umkleidehütte am Strand. Dort fanden sie Kerzenschein vor, einen Spiegel (!) und eine Matratze. Darauf: Lolita wie Gott sie schuf, abzüglich irgendeines Haares unterhalb des Halses, mit den Worten: „Meine Herren, es ist angerichtet.“ Nach ein wenig Geschmuse und Geschlecke bat sie um die Benützung von Kondomen. Hatten sie keine. Weit und breit auch keine zu kriegen. Da zog sie ihr Kleidchen wieder über ihren haarlosen Körper und sagte: wer so blöd ist, darf nicht ran. Man treffe sich an der Bar. Weg war sie. Er behauptete, sie wären noch lange vor der Umkleidehütte gestanden und hätten ihr nachgeschaut. Und ihre beiden Rohre zitterten leicht im Wind. Ich will’s ihm glauben, weil es doch gar so romantisch klingt.
Kolumne vom 5.8.2009
Seegurkenporno
Ein Freund kam zornig vom Tauchen in Kroatien zurück. Er verbrachte aufgrund eines Naturschauspiels seinen sauer verdienten Urlaub in einer trüben Wasserwelt. Er war dort nämlich mitten in den alljährlichen Seegurkenporno geraten. Die Viecher, ansonsten eigentlich im Geschlecht nicht zu unterscheiden, liegen normalerweise am Meeresboden herum wie eben Gemüse. Doch in des Mr. Seegurks Brunftzeit erhebt dieser sich zum Megadildo und beginnt wild aus dem Kopf zu rauchen. Zumindest sieht es so aus, wenn er so seine Spermien verströmt. Frau Seegurke ihrerseits liegt weiterhin herum und wartet, was das Schicksal ihr so in die Genitalien schwemmt. Selten sind Seegurkendamen daher für ihre Leidenschaft berühmt. Für einen Taucher gestaltet sich das Leben unter diesen Umständen nicht sehr aufregend. Wenn hunderte Seegurkenherren wie kleine Schlote ihre Spermien abzusondern, sieht man genau nix. Nightdive – das ist cool. Aber Spermdive? Muss man echt mögen. Sein Geld bekommt man nach so einem Ausflug übrigens auch nicht zurück. Es steht ja auch nirgends: Aussicht garantiert!
Kolumne vom 13.8.2009
Schäume
Eine Bekannte stand auf ihren Physiotherapeuten. Sie konnte nicht anders, sie dachte sich über die ganze Woche Dinge aus, die er mit ihr so anstellte. Ein gemeinsamer Kinobesuch, der im Koitus in der letzten Reihe endete. Er besuchte die familiäre Gartenparty und zog sie hinunter in den Keller, um sie auf ihrer Waschmaschine zu vögeln. Und dann, in der eigentlichen Therapiestunde passierte… genau nix. Er krachte und grammelte an ihrem Gestell herum, rein beruflich natürlich. Sie war derweil gelähmt vor Panik, dass er ihr ihre Geilheit von der Stirn lesen könnte. Bevor ich tief in meine immer sehr sinnvolle Ratschlagkiste greifen konnte, rief sie mich an. Die Stimme war wieder eine Oktave tiefer, völlig frei von Hysterie. Letzte Therapiestunde nämlich kam nach ihr ein junger Mann in die Praxis. Der sah ihr gar nicht verspannt aus. Und schon gar nicht seine Zunge, die er dem Therapeuten zur Begrüssung in den Schlund steckte. „So“, dachte sich prompt ihr Fremderotikzentrum im Gehirn. „Wir beenden nun diesen Beitrag und übergeben bis auf weiteres an die Scham. Auf Wiedersehen!“
Kolumne vom 19.8.2009
Chatterly 2
Beziehungsmidlifecrisis bei einer Freundin. Ihr Alter war ihr zu fad, zu mülltrennend, zu vorhersehbar, zu sehr immer nur genau eben er. Ihr wurde geraten, ihn zu bitten, ihr Liebesbriefe zu schreiben. Darin soll stehen, was er gerne an ihr hat. Und er schrieb. Was für ein Irrtum ihrerseits, von wegen vorhersehbar. Ich habe ein paar Auszüge davon lesen dürfen. Die romantischten Parts waren: „Deine Brüste sind gross und eigentlich immer noch ganz in Ordnung,“ „ich finde, Du riechst gut, obwohl Du leider immer noch rauchst.“ „Dein Hintern ist fett, aber ich mag das. Wirklich.“ Was für eine Frechheit, dachte ich. Wie reagierte meine Freundin darauf? Sie war verliebt! Was für ungeschlachter, unsensibler roher Klotz hat sich da die ganze Zeit unter Ihrer Ehedecke versteckt! Das hätte er sich doch so nie zu sagen getraut. Sie fand das sehr sexy. Sie lebt also nun mit ihrem eigenen Freund Lady Chatterlyhafte Holzfällerfantasien aus. Tagsüber trennt er immer noch fad den Müll, wie immer. Aber nachts, da zwingt sie ihn, ihr von ihrem Hintern zu erzählen. Und dann geht die Post ab.
Kolumne vom 28.8.2009
Die ersten Sommergeschichten trudeln an mein Ohr. Ein Bekannter urlaubte alleine auf Sylt. Er freundete sich zuerst mit einem deutschen Burschen an und gemeinsam lernten sie Lolita kennen. Langes blondes Haar, langes braunes Bein. Sie verbrachten eine trinkende, flirtende NonStopGaudi-Zeit. Am Tag vor der Abreise bat sie die beiden für den Abend in die Umkleidehütte am Strand. Dort fanden sie Kerzenschein vor, einen Spiegel (!) und eine Matratze. Darauf: Lolita wie Gott sie schuf, abzüglich irgendeines Haares unterhalb des Halses, mit den Worten: „Meine Herren, es ist angerichtet.“ Nach ein wenig Geschmuse und Geschlecke bat sie um die Benützung von Kondomen. Hatten sie keine. Weit und breit auch keine zu kriegen. Da zog sie ihr Kleidchen wieder über ihren haarlosen Körper und sagte: wer so blöd ist, darf nicht ran. Man treffe sich an der Bar. Weg war sie. Er behauptete, sie wären noch lange vor der Umkleidehütte gestanden und hätten ihr nachgeschaut. Und ihre beiden Rohre zitterten leicht im Wind. Ich will’s ihm glauben, weil es doch gar so romantisch klingt.
Kolumne vom 5.8.2009
Seegurkenporno
Ein Freund kam zornig vom Tauchen in Kroatien zurück. Er verbrachte aufgrund eines Naturschauspiels seinen sauer verdienten Urlaub in einer trüben Wasserwelt. Er war dort nämlich mitten in den alljährlichen Seegurkenporno geraten. Die Viecher, ansonsten eigentlich im Geschlecht nicht zu unterscheiden, liegen normalerweise am Meeresboden herum wie eben Gemüse. Doch in des Mr. Seegurks Brunftzeit erhebt dieser sich zum Megadildo und beginnt wild aus dem Kopf zu rauchen. Zumindest sieht es so aus, wenn er so seine Spermien verströmt. Frau Seegurke ihrerseits liegt weiterhin herum und wartet, was das Schicksal ihr so in die Genitalien schwemmt. Selten sind Seegurkendamen daher für ihre Leidenschaft berühmt. Für einen Taucher gestaltet sich das Leben unter diesen Umständen nicht sehr aufregend. Wenn hunderte Seegurkenherren wie kleine Schlote ihre Spermien abzusondern, sieht man genau nix. Nightdive – das ist cool. Aber Spermdive? Muss man echt mögen. Sein Geld bekommt man nach so einem Ausflug übrigens auch nicht zurück. Es steht ja auch nirgends: Aussicht garantiert!
Kolumne vom 13.8.2009
Schäume
Eine Bekannte stand auf ihren Physiotherapeuten. Sie konnte nicht anders, sie dachte sich über die ganze Woche Dinge aus, die er mit ihr so anstellte. Ein gemeinsamer Kinobesuch, der im Koitus in der letzten Reihe endete. Er besuchte die familiäre Gartenparty und zog sie hinunter in den Keller, um sie auf ihrer Waschmaschine zu vögeln. Und dann, in der eigentlichen Therapiestunde passierte… genau nix. Er krachte und grammelte an ihrem Gestell herum, rein beruflich natürlich. Sie war derweil gelähmt vor Panik, dass er ihr ihre Geilheit von der Stirn lesen könnte. Bevor ich tief in meine immer sehr sinnvolle Ratschlagkiste greifen konnte, rief sie mich an. Die Stimme war wieder eine Oktave tiefer, völlig frei von Hysterie. Letzte Therapiestunde nämlich kam nach ihr ein junger Mann in die Praxis. Der sah ihr gar nicht verspannt aus. Und schon gar nicht seine Zunge, die er dem Therapeuten zur Begrüssung in den Schlund steckte. „So“, dachte sich prompt ihr Fremderotikzentrum im Gehirn. „Wir beenden nun diesen Beitrag und übergeben bis auf weiteres an die Scham. Auf Wiedersehen!“
Kolumne vom 19.8.2009
Chatterly 2
Beziehungsmidlifecrisis bei einer Freundin. Ihr Alter war ihr zu fad, zu mülltrennend, zu vorhersehbar, zu sehr immer nur genau eben er. Ihr wurde geraten, ihn zu bitten, ihr Liebesbriefe zu schreiben. Darin soll stehen, was er gerne an ihr hat. Und er schrieb. Was für ein Irrtum ihrerseits, von wegen vorhersehbar. Ich habe ein paar Auszüge davon lesen dürfen. Die romantischten Parts waren: „Deine Brüste sind gross und eigentlich immer noch ganz in Ordnung,“ „ich finde, Du riechst gut, obwohl Du leider immer noch rauchst.“ „Dein Hintern ist fett, aber ich mag das. Wirklich.“ Was für eine Frechheit, dachte ich. Wie reagierte meine Freundin darauf? Sie war verliebt! Was für ungeschlachter, unsensibler roher Klotz hat sich da die ganze Zeit unter Ihrer Ehedecke versteckt! Das hätte er sich doch so nie zu sagen getraut. Sie fand das sehr sexy. Sie lebt also nun mit ihrem eigenen Freund Lady Chatterlyhafte Holzfällerfantasien aus. Tagsüber trennt er immer noch fad den Müll, wie immer. Aber nachts, da zwingt sie ihn, ihr von ihrem Hintern zu erzählen. Und dann geht die Post ab.
Kolumne vom 28.8.2009
heidilist - 22. Nov, 17:33