Auf meinem CV steht ja schon einiges. Es hatschten ja auch schon einige Frühlinge und Herbste in meinem Lebensland ein und aus.

Aber "verdammt coole Sau" habe ich mich noch nicht zu vermerken getraut, weil ich so ein lästiges Phobikerproblem habe. Also Liftfahren ist doof und Gondelfahren auch und Tunnels. Flugangst, heftig, obwohl früher berufsbedingte Vielfliegerin. Ausweitung auf Höhenangst, in letzter Zeit wurde mir sogar auf meinem eigenen Balkon mulmig. Das war nicht immer so, aber einmal eingestiegen in den Panikzirkus mutiert man anscheinend zum Angstsituationengenerator - das ist wie Blumenpflücken. Mir war der Strauss in letzter Zeit zu fett, die ewigen und immer neuen "geht-nicht" Schranken schränkten mein Leben ein. Nachdem ich (unfairerweise) nur das eine habe, dachte ich mir, es ist ein guter Plan, ein neurotisches Dasein nur als Phase abzutun und was zu unternehmen.

Also Fallschirmspringen. Ex oder Arschloch.

Ich möchte erwähnen, dass die Tage Minus 4 bis Absprung nicht unbelastet waren und noch dazu eher vollinhaltlich 24 Stunden dauerten, weil schlafen war nicht. Nicht, wenn man mit so einer Phantasie gesegnet ist. Meine erste Ohnmacht habe ich beim Anblick der Maschine vermutet.

Ich erspare Details, möchte mich aber bei meinem mitspringenden Freund und der sehr netten Dame, die mich am Boden aufgerüstet hat, bedanken, die so getan haben, als wäre Extremzittring und enorme Aschfähle im Gesicht normal und würde zum Programm gehören. Also ich hätte mich so nicht fliegen lassen.

Was soll ich sagen? Wenn man sich dem Schicksal einmal ergeben hat und in das Ding einsteigt: Wahnsinn. Es war wirklich und ehrlich unglaublich. Von 4000 m aus der Heckklappe 1500 m freier Fall, und dann noch minutenlanges herumschwirren durch die Luft. Atemberaubend, aber nie mehr beklemmend. Abgesehen davon, dass ich seither mehrmals vor Stolz geplatzt bin (mich aber wieder zusammengefunden habe), möchte ich jedem empfehlen sich einmal so ein totales persönliches NONO anzutun. Vor allem, wenn man das fühlt und sieht, was ich heute zu spüren und schauen bekommen habe.

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