Libidogau
E. wachte eines Morgens auf und war sexsüchtig. Sie fand sich in der Firmenküche den schiachen Controller pudern. Der Wurschtmann beim Spar, ja, der mit dem vielen Bauch, musste auch herhalten. Ihre Welt veränderte sich von einem Tag auf den anderen. Sie nahm sich, wer auch immer auf drei nicht am nächsten Baum war. Um auf die notwendige Frequenz zu kommen, verstärkte sie ihre „Binzuhaben-Aura. Die Absätze wuchsen von Quadratlatschenlevel auf Superpumps, in der gleichen Relation verkürzten sich die Röcke. Sie kam spät ins Büro, ging dafür früher. „Die grösste Schwierigkeit ist, die Geilheit im Alltag unterzubringen“, meinte sie. Wenn es stimme, dass Männer immer auf dem Level ticken, würde es sie wundern, dass Begebenheiten wie eine U-Bahnfahrt mit lauter Fremden nicht tagtäglich und weltweit in gewaltige Orgien münden. Um ihre Seele zu retten, suchte sie einen Psychater auf. Ja, er ist auch gefallen. Aber nun wildert sie psychologisch betreut und zu geregelten Ordinationszeiten.
Kolumne im Falter vom 26. September 2007
Kolumne im Falter vom 26. September 2007
heidilist - 2. Okt, 12:42