Kolumnen im Falter vom April 2010
Kein Puls
Viele PromIdamen kennt man, wenn überhaupt, nur wegen ihrer Männer, da nützt bisher der ganze Feminismus nix. Und als wär das nicht eh schon jammervoll, kommt oft noch der "Pfui-bäh-die-hat-echt-mit-dem- gschnackselt?"-Faktor dazu. Ich meine, wenn man schon aus Karrieregründen herumschläft, dann doch bitte wenigstens in Richtung nach oben. Die Frau Alma selig hatte ja immerhin GropiusMahlerKokoschkaWerfel und wahrscheinlich noch ein paar Kapazunder. Soll sein. Aber was sagt man, wenn man den Fernseher aufdreht und plötzlich auf die Puls 4-Castingshow "Wer wird Bambis neue Busenfreundin?" stößt? Samt Live - Lippenaufspritzen durch Dr. Worseg? Wer's verpasst hat: Bambi ist eine Lugner-Ex. Ich find nicht, dass da hochschlafen das Wort dafür ist. Man fragt sich unwillkürlich: "Geht's tiefer auch noch?" Gute Frage. War das jetzt schon der radikale Schlusspunkt? So wie das schwarze Quadrat von Malewitsch oder das zu Kunst erklärte Pissoir von Duchamps? Wenn nein, was wär denn dann der finale Pimp-a-Not-Promi-Event? "Katzi sucht sich selbst"? Gesendet auf "Kein Puls"?
Kolumne im Falter vom 7. April 2010
Sex, we can?!
Empörter Anruf einer Freundin. Ihr 14jähriger Neffe hat im Sexualunterricht gelernt, man müsse die oder den PartnerIn fragen, ob man ihm oder ihr ins Gesicht spritzen dürfe. Weiters sei vorher abzuklären ob vaginal oder anal eingedrungen wird. Der Zorn der Freundin bezog sich weniger auf die komplett durchgegenderte tatsächliche Aufklärung der Kinder darüber, was es so gibt, sondern dass unsere diesbezüglichen Informationsquellen damals, wir sprechen von den späten 80ern, sich einerseits auf Bravos Dr. Sommer beschränkte, mit einer winzigen Prise an Erwähnung von Geschlechtsteilen im Biologieunterricht. Ausführlich allerdings bei eher Pflanzen. Das lässt mich bis heute unreif über diese Tulpen kichern, die Hermaphroditen sind. Anway, wer neidisch staunen will, was die Kinder heute so an Realität serviert bekommen, sieht sich am besten „Sex, we can?!“ an. Ein preisgekrönter und ziemlich unterhaltsamer Film der Firma „Mediengesellschaft“, entwickelt für den Unterricht und für Jugendarbeit, zu sehen unter www.mediengesellschaft.at. Sex findet statt. Kinder dürfen das irgendwann ruhig wissen.
Kolumne vom 14. April 2010
Mr. Fancy
Manchmal verpasst man was. Ich hatte mal so eine Kicherbeziehung mit einem Briten wenn’s Meetings gab, mit ordentlich saufen. Irgendwann nächtens miteinander heimgehens, riss er mich herum und rhettbuttlerte mich an: „You fancy me, I fancy you…. Let’s make love!” Ich konterte weltfrauisch: „No! No! We don’t fancy us AT ALL!“ Es folgte eine saupeinliche Erklärung darüber, dass wir beide doch Kumpels wären und laberlaberschwall - bis er schleunigst mich vergessen gegangen ist. Jetzt war es aber so, dass Aufmerksamkeit gut tut. Noch einen Fancyanfall, bitte! Ich verbrachte die nächsten Seminartage damit, um ihn herumzuschwirren, und in deren Verlauf er mir immer interessanter und ich ihm immer lästiger wurde. Im Stadium „Er ist Gott, ich ein Zeck“ kam er zu mir und bedankte sich dafür, dass ich uns vor dem Riesenfehler bewahrt habe. Äh, bitte, gerne. Kürzlich las ich von seiner Beziehung zu diesem Supermodel und ihren 3 Kindern, jene auf dem Landsitz in der Nähe von London. Schön, dass es ihm gut geht. Ich werde jetzt Ratgeberautorin von „How to fuck up a fuck.“
Kolumne vom 21. April 2010
Freundschaft
Meiner Bekannten ist aus versehen ihr langjähriger bester Freund zwischen die Beine geraten. Zuerst war sie ratlos ob Verschiebung ihres Beziehungstitels. Weil es war Gott sei Dank nicht so besonders, also sind Wiederholungsfehler höchst unwahrscheinlich. Und sie sei doch jetzt die noch bessere beste Freundin, in dem sie ihm steckt, was bei ihm vielleicht technisch verbesserungswürdig wäre. Immerhin sei sie ja als beste Freundin für sein Seelenheil zuständig. Und sie könnte ja so seine sexuelle Zukunft in ungeahnte fantastische Bahnen lenken. Ja und dann sprechen sie darüber. Er war interessiert. Daher erklärte sie ihm das sher genau mit der Technik. Okay und dann zeigte sie ihm das noch genauer mit der Technik. Nächtelang. Er ist anscheinend sehr ungelehrig, weil sie zeigt es ihm noch immer. Letztens traf ich die beiden starren Blickes im Kinder-Second-Hand-Shop an. Sie bestätigten meine Annahme, dass sie sich gegenseitig nur die theoretischen Familiengründungsrituale näher bringen wollten, nicht. Das Baby kommt Mitte Juli. Prost Harry, wohl bekomm’s Sally! Verhütung wäre auch ein Gesprächsthema gewesen.
Kolumne vom 28. April 2010
Viele PromIdamen kennt man, wenn überhaupt, nur wegen ihrer Männer, da nützt bisher der ganze Feminismus nix. Und als wär das nicht eh schon jammervoll, kommt oft noch der "Pfui-bäh-die-hat-echt-mit-dem- gschnackselt?"-Faktor dazu. Ich meine, wenn man schon aus Karrieregründen herumschläft, dann doch bitte wenigstens in Richtung nach oben. Die Frau Alma selig hatte ja immerhin GropiusMahlerKokoschkaWerfel und wahrscheinlich noch ein paar Kapazunder. Soll sein. Aber was sagt man, wenn man den Fernseher aufdreht und plötzlich auf die Puls 4-Castingshow "Wer wird Bambis neue Busenfreundin?" stößt? Samt Live - Lippenaufspritzen durch Dr. Worseg? Wer's verpasst hat: Bambi ist eine Lugner-Ex. Ich find nicht, dass da hochschlafen das Wort dafür ist. Man fragt sich unwillkürlich: "Geht's tiefer auch noch?" Gute Frage. War das jetzt schon der radikale Schlusspunkt? So wie das schwarze Quadrat von Malewitsch oder das zu Kunst erklärte Pissoir von Duchamps? Wenn nein, was wär denn dann der finale Pimp-a-Not-Promi-Event? "Katzi sucht sich selbst"? Gesendet auf "Kein Puls"?
Kolumne im Falter vom 7. April 2010
Sex, we can?!
Empörter Anruf einer Freundin. Ihr 14jähriger Neffe hat im Sexualunterricht gelernt, man müsse die oder den PartnerIn fragen, ob man ihm oder ihr ins Gesicht spritzen dürfe. Weiters sei vorher abzuklären ob vaginal oder anal eingedrungen wird. Der Zorn der Freundin bezog sich weniger auf die komplett durchgegenderte tatsächliche Aufklärung der Kinder darüber, was es so gibt, sondern dass unsere diesbezüglichen Informationsquellen damals, wir sprechen von den späten 80ern, sich einerseits auf Bravos Dr. Sommer beschränkte, mit einer winzigen Prise an Erwähnung von Geschlechtsteilen im Biologieunterricht. Ausführlich allerdings bei eher Pflanzen. Das lässt mich bis heute unreif über diese Tulpen kichern, die Hermaphroditen sind. Anway, wer neidisch staunen will, was die Kinder heute so an Realität serviert bekommen, sieht sich am besten „Sex, we can?!“ an. Ein preisgekrönter und ziemlich unterhaltsamer Film der Firma „Mediengesellschaft“, entwickelt für den Unterricht und für Jugendarbeit, zu sehen unter www.mediengesellschaft.at. Sex findet statt. Kinder dürfen das irgendwann ruhig wissen.
Kolumne vom 14. April 2010
Mr. Fancy
Manchmal verpasst man was. Ich hatte mal so eine Kicherbeziehung mit einem Briten wenn’s Meetings gab, mit ordentlich saufen. Irgendwann nächtens miteinander heimgehens, riss er mich herum und rhettbuttlerte mich an: „You fancy me, I fancy you…. Let’s make love!” Ich konterte weltfrauisch: „No! No! We don’t fancy us AT ALL!“ Es folgte eine saupeinliche Erklärung darüber, dass wir beide doch Kumpels wären und laberlaberschwall - bis er schleunigst mich vergessen gegangen ist. Jetzt war es aber so, dass Aufmerksamkeit gut tut. Noch einen Fancyanfall, bitte! Ich verbrachte die nächsten Seminartage damit, um ihn herumzuschwirren, und in deren Verlauf er mir immer interessanter und ich ihm immer lästiger wurde. Im Stadium „Er ist Gott, ich ein Zeck“ kam er zu mir und bedankte sich dafür, dass ich uns vor dem Riesenfehler bewahrt habe. Äh, bitte, gerne. Kürzlich las ich von seiner Beziehung zu diesem Supermodel und ihren 3 Kindern, jene auf dem Landsitz in der Nähe von London. Schön, dass es ihm gut geht. Ich werde jetzt Ratgeberautorin von „How to fuck up a fuck.“
Kolumne vom 21. April 2010
Freundschaft
Meiner Bekannten ist aus versehen ihr langjähriger bester Freund zwischen die Beine geraten. Zuerst war sie ratlos ob Verschiebung ihres Beziehungstitels. Weil es war Gott sei Dank nicht so besonders, also sind Wiederholungsfehler höchst unwahrscheinlich. Und sie sei doch jetzt die noch bessere beste Freundin, in dem sie ihm steckt, was bei ihm vielleicht technisch verbesserungswürdig wäre. Immerhin sei sie ja als beste Freundin für sein Seelenheil zuständig. Und sie könnte ja so seine sexuelle Zukunft in ungeahnte fantastische Bahnen lenken. Ja und dann sprechen sie darüber. Er war interessiert. Daher erklärte sie ihm das sher genau mit der Technik. Okay und dann zeigte sie ihm das noch genauer mit der Technik. Nächtelang. Er ist anscheinend sehr ungelehrig, weil sie zeigt es ihm noch immer. Letztens traf ich die beiden starren Blickes im Kinder-Second-Hand-Shop an. Sie bestätigten meine Annahme, dass sie sich gegenseitig nur die theoretischen Familiengründungsrituale näher bringen wollten, nicht. Das Baby kommt Mitte Juli. Prost Harry, wohl bekomm’s Sally! Verhütung wäre auch ein Gesprächsthema gewesen.
Kolumne vom 28. April 2010
heidilist - 30. Apr, 20:39