Die Lady vermag es, einen gleichzeitig ökonomischen und ökologischen Pragmatismus zu pflegen. Betrübt darüber, dass eine schlafzimmerliche Schublade vor lauter leeren Batterien zum Betrieb ihres Vibrators überzuquellen drohte, begann sie sich für ihre Genusszeiten nach Alternativgebrauchsstücken umzuschauen. Schnell landete sie bei der elektrischen Akkuzahnbürste. Am Anfang ging es zwischen ihr und „McBürsti“ noch einen Tick zu leidenschaftlich zu. Die Borsten bescherten ihr zwar einen ordentlichen, doch beinahe blutigen Orgasmus. Sie hatte sich in eine längere Rekonvaleszenz zu fügen, was ihr gar ihr Plan war. Wiederhergestellt drapierte sie ein Wattebäuschen dazwischen – das reizte zwar schonender, erschien ihr aber zu aufwendig. Den Feinschliff ihrer Beziehung erreichte sie durch die Erkenntnis, dass sich man das Ding ja bequem umgedrehter Weise anlegen kann, die Borsten zittern in der Luft. Sie vibriert sich nun damit wiederaufladbar in bemerkenswert hohe Himmel.

Kolumne im Falter vom 10. Oktober 2007