Donnerstag, 16. September 2004

Zukunft wird komisch machen

Ein wahrlich trauriger Moment, sich selber bei einer amtlichen Schrulle zu ertappen. Wobei nicht ganz klar ist, ob die Schrulle nicht ohnehin eine alteingelebte und nur soeben aufgeflogen ist.

Also: wenn ich ein besonders höfliches Mail schreibe, lächle ich ein wenig. So als ob die Person vor mir stünde. Damit suggeriert sich mein Sprachzentrum anscheinend passendere Worte. Die Erklärung ist aber hinsichtlich der Bescheuerung hinfällig.

Eine erwachsene Frau (noch weit VOR ihren besten Jahren) sitzt also vor ihrem Laptop und grinst scheinheilig ins NICHTS - allerdings nur so lange bis sie auf SEND drückt. Danach macht sie das Gesicht passend zu der Meinung die sie wirklich hat über den Adressaten. Was auch nicht notwendig wäre.

Als nächstes kommt wohl die unbewusste und irgendwann unsteuerbare Spiegelung der Mimik des Anderen bei realen, auf Dauer vermutlich immer selten werdenden Gesprächen.

Letztendlich sozial völlig isoliert gibt sie dann Geräusche von sich beim Fernsehen.
Ge-"Hmhmhmhm..."e und Nicken bei Zustimmung.
"Infam!" - Gebrülle bei Ablehnung.

Notizen neben Zeitungsartikel, für einen spannenden Diskurs mit ihr selbst, wenn sie sie zu einem späteren Zeitpunkt wiederentdeckt.

Es wird ein Erfrierungstod, weil der angewiderte Postler die Gasrechnungen nicht mehr zustellen möchte.

Verständlich.

Entgleisungstext

Gelungene Reihung der Headlines heute im ORF Teletext:

BERICHT ÜBER PATERNO NACH ROM 141
ORF TIPP: "Mann zum Vernaschen" 106

Wie auch immer, ich erhielt heute wieder ein dubioses SMS von meiner Schwester: "Bin im Zirkus. Da Mann ist bei den Kindern geblieben." Ich klammere mich weiterhin an die Idee eines Scherzes ihrerseits. Mir war aber daraufhin nach googeln bezüglich Mutter und entgleisen. Gut, dass meine Schwester von diesem Weblog keine Ahnung hat.

Entgleisungsallert

Ich mach' mir Sorgen um meine Schwester. Als ich sie vor zwei Wochen das letzte Mal wahrnahm, war sie eine schüchterne Sonder-und Heilpädagogin, Familienmutter zweier Kitschkinder, 1 mal im Jahr Kino, Totalabstinenzlerin und 6 - 21 Uhr Tagwacherin in Tulln/Donau. Lebenssoundtrack by Robert Stolz.

20.30 SMS:
Bin beim Mc Donalds im 9. Bezirk. Unterhalte mich mit zahnloser 79jährigen über Dammschnitte bei Geburten.

20.45 SMS:
Ich glaub' die sauft.

20.50 SMS:
Klug ist die auch: Sie will ihre Jahreskarte ausnutzen. Deswegen fährt sie jeden Tag von Meidling zum FranzJosefsBahnhof zum McDonalds.

21.00 SMS:
Wir treffen uns wieder.

Du bist:

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