In flattrigen Lebensumständeumbruchzeiten ist ja angeblich der gute alte Traum ein Wegweiser um festzustellen, wie es einem denn eigentlich so geht.

Ich armes Geschöpf.

Heute Nacht träumte mir (bewusst gewählter passiver Ausdruck, um meine Unschuld an dem Drama zu unterstreichen):

Ein Altbundespräsident, nennen wir ihn Kurt W. zieht mich hinter das Hrdlicka Denkmal, KÜSST mich auf den MUND, zwinkert mir gönnerhaft zu und meint noch in einem sehr bestimmten Ton: "Kommst dann eh mit rauf, gell?"

WÄh. IGITT. Pfutzpfutzpfutz.

Ich brauchte den ganzen Tag, inklusive einer vollen Stunde intensiven Duschschrubbens, bis ich die Ekel-Frames in der Birne umpolen konnte in Bilder von Edward Norten oder überhaupt von jedem Mann, ausser Kurt W.

Ein steifes Genick ist mir geblieben.

Ich befinde mich also gerade im Zustand der totalen Panik. Bekanntlich gibt es ja die berühmten Traumserien, d.h. der Traum wiederholt sich so lange, bis man die Kernaussage emotional herausgearbeitet hat und endet (so in 10 oder 20 qualvollen Jahren) in einem herrlichen Lösungstraum.

Mir wurscht, ich geh nicht schlafen.
Eine Traumdeutung erspar ich mir auch.
Und er sagt ja sicher wieder, dass er sich an nix erinnert.