Jelineks Wortesongs
Büffelvodkaundleckeressenabend bei B. Eine Runde von belesenen und intelligenten Menschen diskutierte darüber, wer was von der Nobelpreisrede der Elfriede Jelinek auf Anhieb verstanden hat. Keiner kam sehr weit. Und niemand hat das gleiche verstanden.
Vielleicht muss man den Worten ohne Kopf zuhören, wie einem Lied. Ich auf jeden Fall bin eher so gestrickt, bei dem ersten Satz, den ich nicht sofort greifen kann auszusteigen aus dem Lied und auf dem Takt solange rumzureiten bis ich ihn habe.
Ungeschlachte Kunstkonsumentin, ich.
"Man achtet meiner nicht.
Man achtet mich vielleicht schon, aber meiner achtet man nicht."
Versteh' ich bis jetzt nicht, das Gefühl dazu ist aber sehr plausibel. Weiters fürchten sich die Leute vor dem Wort "Wutwind", zumal es Assoziationen mit der letzten Sauerkrautkur hervorruft.
Vollständiger Text der Jelinekrede
Vielleicht muss man den Worten ohne Kopf zuhören, wie einem Lied. Ich auf jeden Fall bin eher so gestrickt, bei dem ersten Satz, den ich nicht sofort greifen kann auszusteigen aus dem Lied und auf dem Takt solange rumzureiten bis ich ihn habe.
Ungeschlachte Kunstkonsumentin, ich.
"Man achtet meiner nicht.
Man achtet mich vielleicht schon, aber meiner achtet man nicht."
Versteh' ich bis jetzt nicht, das Gefühl dazu ist aber sehr plausibel. Weiters fürchten sich die Leute vor dem Wort "Wutwind", zumal es Assoziationen mit der letzten Sauerkrautkur hervorruft.
Vollständiger Text der Jelinekrede
heidilist - 8. Dez, 11:08
Beschriebenwerden, die Sprache, die, umgekehrt, zum Beschreiben von etwas anderem, das nicht ich bin, da ist – dafür beschreibe ich ja soviel Papier –, mein einziger Schutz kehrt sich also gegen mich. Vielleicht habe ich ihn überhaupt nur, damit er, indem er
vorgibt, mich zu schützen, sich auf mich stürzt. Weil ich im Schreiben Schutz gesucht habe, kehrt sich dieses Unterwegssein, die Sprache, die in der Bewegung, im Sprechen, mir ein sicherer Unterstand zu sein schien, gegen mich. Kein Wunder. Ich habe ihr doch sofort mißtraut. Was ist das für eine Tarnung, die dazu da ist, daß man nicht unsichtbar wird, sondern immer deutlicher?")
Ihre Rede repräsentiert für mich ihre ungefilterten Gedanken, die sie wohl in der letzten Zeit gehabt hat. So ungeordnet wie Gedanken nun mal oft sind, aber voller Methaphern und Gegensätze.
Gedanken, die sie als Mensch betrachten lassen, nicht als der plötzlich vielumjubelte und viel verkaufte Star. Verkauft nicht für ihre Botschaften, sondern verkauft für den Profit.
Ins Rampenlicht gerückt, nicht weil man sich mit ihr und ihren Werken beschäftigen will, sondern weil die Industrie Artisten, Tiere und Attraktionen braucht.
Ihr Nachdenken regt mein Nachdenken an. Und es wird Zeit, dass wieder mehr gedacht und gesprochen anstatt ge- und verkauft wird. Längst wurden die Protestsongs von inhaltsloser Unterhaltung verdrängt, was nicht so schlimm wäre, gäbe es zumindest noch
Protest. Der Konsumrausch umnebelt unser Hirn. Worin leben wir eigentlich?
In einer Welt voll Dekadenz und Egoismus, wo jeder seine Auslage dem anderen präsentiert, aber keiner in die Auslage des anderen schaut, sondern nur seine dekoriert und hofft, dass es da draussen jemanden gibt, der seine Auslage beachtet und in sein Geschäft kaufen kommt. Wir leben in einer Zeit, in der Gefühle auf dem Altar des Erfolges geopfert werden, in einer Welt des Scheins, in der die Oberfläche jedes tiefere Eindringen in die Seele dahinter
verhindern soll, in einer Welt des Geldes und der Jugend, in der sich jeder ins Rampenlicht rücken will, mit den Federn des anderen schmückt um selbst im prahlen Sonnenlicht in farbenprächtigem Federngewand zu glänzen.
Schwache, Alte, Arme werden ausgeschieden, im Hinterhof entsorgt, während davor die Strohmänner im Pardiesvogelgewand balzen. Keiner schert sich um die Gefühle anderer solange seine Bedürfnisse befriedigt werden. Man braucht den anderen nicht, man gebraucht ihn.
Die Werke anderer dienen den Erfolgssüchtigen als Rampenlicht um selbst im Zentrum zu glänzen. Und es wird dem einzigen Gott gepriesen, dem Geld, um es zu horten und denen wegzunehmen,
die sowieso keines haben.
Und man könnte nicht mal sagen, dass es mal eine bessere Zeit gegeben hätte. Kann man sagen, dass es eine bessere geben wird?
danke
ich empfehle: screwdriver mit büffelvodka.
fährt ein.
wie der 43er ins jonasreindl.
hawedieehre.
mein Lieblings ist der Absolut. Und der komische mongolische, den unser Au-pair-Mädl immer aus der heimat kriegt.
Ich werd am besten direkt im Jonas-Reindl einen trinken, dort gibts eh so nette Stehbars...
Aber das mach ich erst nach meiner Gesundenuntersuchung am Montag...
Eine Webseite des Herstellers ist mir aber bislang nicht vor den Mauszeiger gehoppelt.
Ich bezweifle aber, dass die netten Stehbeisln im Jonas-Reindl Grasovka führen. Dafür kann man aber sicher einige Menschen mit dem Motto "my favourite drink is always the next" kennenlernen.
meine entzueckende polnische "zugehdame", wie benita mal so schoen sagte, hat ihn mir zu meinem jetzigen krankenstand geschenkt.
der 43er, das jonasreindl, und auch die zeit, als der 43er kurz der 2er hiess ....meine guete wo ist die zeit hin. nachdem ich in dornbach aufgewachsen und in die schule im ersten gegeangen war, spielte sich ein betraechtlicher teil meines lebens im 43er/2er statt.
und dass das alles irgendwie mit dem bueffelgrasvodka meiner zugehfrau in verbindung steht...wer haette das gedacht.
p.s: hier gehts eigentlich immer zeitiger zur sache.
ich betreibe jetzt gemuetliches rekonvaleszentes zu hause einigelling.
geschwitzt wird ein andermal.
Und jetzt reichts mir wieder damit.
versteh ich gut und muss sein-ing.